Ich bin schön!


Viele Menschen lehnen Teile ihres Körpers ab. Aber diese Unzufriedenheit kann man ändern oder lernen, sich so anzunehmen, wie man ist.

Lehnen Sie Ihren Bauch, ihren Hintern oder Ihre Oberschenkel ab? Ist Ihre Nase zu krumm, oder stehen vielleicht die Ohren zu weit ab? Schwabbeln die Oberarme oder fühlen Sie sich generell zu dick? Wird der Po mit den Jahren immer größer, die Haare immer dünner, die Haut immer faltiger? Vor allem in Frauenrunden hat jede sofort einen vermeintlichen Schönheitsmakel parat. Umfragen bestätigen, dass heute kaum jemand mit seinem Aussehen wirklich zufrieden ist.


Die Frage ist nun, ob sich daran etwas ändern lässt oder nicht? Geht es darum, sich mit Gegebenheiten auszusöhnen, oder besteht die Möglichkeit, »etwas machen zu lassen«?

Einerseits raten viele Psychologen: »Liebe dich selbst, dann kannst du dich so annehmen, wie du bist.« Andererseits ist aber auch immer wieder zu hören, dass sich das Leben von Menschen zum Positiven veränderte, nachdem sie sich medizinisch-kosmetischen Behandlungen oder ästhetischen Eingriffen unterzogen hatten. Die objektive Wahrheit gibt es in diesem Fall natürlich nicht. Jeder kann seine Entscheidung nur unter Berücksichtigung des persönlichen Leidensdrucks und seiner finanziellen Möglichkeiten treffen.

Wenn die Gedanken um den Makel kreisen
Wie fühlen sich Menschen, die unter einem Körperteil »leiden«? Lebensberaterin Dr. Barbara Stekl aus Wien: »Die Menschen haben Angst, wegen ihres ›Makels‹ angestarrt und abgewertet zu werden. Außerdem drehen sich ihre Gedanken fast ständig um den Teil des Körpers, den sie als unattraktiv empfinden. Dr. Norbert Kohrgruber, Facharzt für Dermatologie, ist im Rahmen seiner Tätigkeit in den Ordinationen Wien und Kitzbühel und an der Privatklinik »Medical One« in München täglich mit Veränderungswünschen konfrontiert. Er hat sich sowohl auf Haartransplantationen, Krampfadern- und Besenreiserentfernung als auch auf Hautverjüngung spezialisiert: »Heutzutage ist im Bereich Verschönerung fast alles möglich. Der Arzt kann absaugen, straffen, entfernen, vergrößern oder verkleinern. Welche Erfolge aber tatsächlich am Ende zu erwarten sind, sollte in der Vorbesprechung geklärt werden. Dann können keine falschen Erwartungen oder Enttäuschungen entstehen und der Patient oder die Patientin ist zufrieden.«

Botschaften aus dem Unterbewusstsein
Nicht immer sind massive Eingriffe nötig, um das Aussehen zu verbessern. Manchmal kann auch eine Schminkberatung, gezielte Bewegung oder auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten eine Menge verändern. Manchmal geht es auch darum, die Botschaft dahinter zu verstehen. So weist zum Beispiel Übergewicht in den meisten Fällen auf ein Schutzbedürfnis hin. Wovor will man sich durch ein Zuviel an Kilos, also mit mehr Umfang, schützen? Lebensberaterin Dr. Stekl: »Meist geht es dabei um Angst vor wirklicher Nähe, vor dem anderen Geschlecht oder vor Sexualität. Irgendwann hat einen etwas so verletzt, dass man im Unterbewusstsein beschlossen hat: ›Liebe und Nähe tun nur weh – darauf lasse ich mich nie mehr ein.‹ Hinter einem Panzer von Kilos fühlt man sich dann scheinbar sicher. Doch auf diese Weise hält man auch die schönen Aspekte der Liebe von sich fern.« Was kann jemand tun, der keine Eingriffe vornehmen lassen will oder dessen finanzielle Situation das nicht erlaubt? Lebensberaterin Dr. Barbara Stekl betreut in ihrer Praxis immer wieder Menschen, die wegen einzelner Körperteile oder ihres gesamten Aussehens vollkommen verzweifelt sind. Sie versetzt sie in einen leichten Trancezustand und lädt sie dann ein, mit jedem problematischen Teil, Kontakt aufzunehmen, um sich damit intensiv auseinanderzusetzen.

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